XML und  Zeitung: Ersetzt Content Management das klassische Redaktionssystem?

Aktuelle Umfrage

Ersetzt das Content-Management klassische Redaktionssysteme?

»Wozu braucht man denn eigentlich noch traditionelle Redaktionssysteme, wo es doch an jeder Ecke Content Management Systeme gibt?«

Mit dieser herausfordernden Frage wandten wir uns an 22 Anbieter klassischer Redaktionssysteme. Lesen Sie hier die interessanten Statements derer, die es binnen 14 Tagen schafften, uns zu antworten.

Viele erinnern sich noch an die Zeiten proprietärer und sündhaft teurer EBV-Lösungen, denen die „EBV-Systeme der vierten Welle“ weitgehend den Garaus machten. Geht es jetzt den klassischen Zeitungsredaktionssystemen an den Kragen, weil CMS-Anbieter ihnen schlicht die Butter vom Brot nehmen? DD wollte wissen, ob die alten Boliden der Zeitungstechnik schon dem Tod ins Auge sehen, und bat die Anbieter um ein Statement.

Statement Digital Technology

Digital Technology International (DTI) GmbH
Ernst Komberg
Geschäftsführer
Im Leuschnerpark 1
64347 Griesheim
Tel.: +49-6155-70000
Fax.: +49-6155-700029
ekomberg@dtint.de
URL:
www.dtint.de

Bei DTI gibt es keinen Unterschied zwischen dem Redaktionssystem und einem Content Management System. DTI's NewsSpeed System ist fundamental ein Content Management System, das von spezifischen Programmen umgeben ist, die dem System ermöglichen entweder für den Druckbereich oder im Internet zu publizieren. Dies ist dadurch möglich, da wir im gesamten System durchgängig XML basierend sind. Alle DTI Systeme basieren auf einer einheitlichen Datenbank, die über ein integriertes Archivsystem verfügen. Jede DTI Datenbank beinhaltet eine „Retrievalware Knowledgebase“ und eine semantische Suchmaschine, welche auch die unterschiedlichen Bedeutungen einer Suchanfrage unterscheiden kann. Auf diese Weise gründen die gefundenen Resultate auf der Bedeutung der Wörter und nicht nur auf ihre Schreibweise. Das System speichert alle Texte mit XML-Tags, und können daher zu vielen unterschiedlichen Arten der Präsentation genutzt werden, z. B. im Druck, im Internet, auf PDAs, WAP-Handies oder anderen.

Im Unterschied zu Redaktionssystemen, die sämtliche Daten in ein Layout-Programm wie QuarkXpress ziehen und diese schließlich in einer Layout-Datei für den einzelnen Anwender ablegen, werden im DTI-System alle Informationen in den relationalen Datenbanken gesteuert und verwaltet. Der Umbruch ist bei DTI ein Blick in die Datenbank. Internet Publishing ist nur ein weiterer Blick in die Datenbank. DTI ist der Überzeugung, dass ein Content Management System den größten Wert hat, wenn es einfach zum mehrfachen Nutzen des Inhaltes eingesetzt werden kann. Im Gegensatz zu Redaktionssystemen die sich nur auf Umbruch und den Druckbereich konzentrieren oder Content Management Systeme die sich nur auf das Archivieren und Indizieren von Inhalten verstehen, kombiniert ein DTI-System das Content Management mit adäquaten Werkzeugen, um es für alle Formen des Publizierens zu nutzen.

Statement Comyan

COMYAN Digital Publishing & Archiving
Peter Resele
Geschäftsführer
Karolingerstraße 34
D- 82205 Gilching
Tel.: +49-8105-77939-0
Fax.: +49-8105-77939-5
Email: Peter.Resele@comyan.com
URL:
http://comyan.com

Während die meisten heute angebotenen „Web-Content-Management-Systeme“ hauptsächlich Online-Redaktionssysteme sind, hat COMYAN eigene Module für die redaktionelle Arbeit entwickelt:

  • Das „Media Archiv“ für den Empfang, die Archivierung, Verwaltung, Erschließung mit Auto-Beschlagwortung und Recherche großer Mengen von Zeitungs- und zeitungsrelevantem Content
  • Ein vollständig Web-basierendes, skalierbares und workfloworientiertes Redaktionssystem mit Berechtigungs-Management, das auf eine gemeinsame multi-mediale medienneutrale Datenbank aufsetzt.
  • „NewsBench“ sorgt für die enge Integration mit dem (existierenden) Print-Redaktionssystem (Cardo, Alfa, Atex, Harris, Cosy, News 2000/NT, Hermes,...) und bereitet auch alle proprietären, nicht-strukturierten Daten aus diesen Systemen auf, incl. Austausch in beiden Richtungen und flexible Umwandlung in Standardformate wie XML und SGML über  definierbare DTDs.

Das bedeutet: Integriertes Content-Management aller Daten in einem einzigen, zentralen Bereich, nahtlose Zusammenarbeit zwischen Print und Online-Redaktion mit Austausch und Mehrfachverwendung der Daten in Echtzeit und leistungsfähige Recherche mit modernsten Suchmaschinen. Das existierende Print-Redaktionssystem, von dem ja die gesamte Print-Produktion abhängt, kann beibehalten oder später problemlos ersetzt werden.

Statement mpo

MPO Media Print & Online Systeme GmbH
Carolin Geisenhofer
Leiterin Vertrieb
Atriumstr. 1
04315 Leipzig
Tel.: +49-341-9222300
Fax.: +49-341-9222308
Email: carolin.geisenhofer@mpo-systeme.de
URL:
www.mpo-systeme.de

Nach unserer Auffassung gibt es nicht an jeder Ecke Content-Management-Systeme, die in Redaktionen sinnvoll eingesetzt werden können. Redaktionssysteme sind heute speziell auf den Einsatz in Redaktionen für Print-Medien und die dazugehörige online-Ausgabe ausgelegt. Damit spiegeln sie die Arbeitsweise vieler Zeitungs- und Zeitschriftenredaktionen wider, die in erster Linie für die gedruckte Zeitung arbeiten.

Content-Management-Systeme zeichnen sich u.a. durch multimediale Datenhaltung in der Form aus, dass sie die Sichtung und Verteilung des zur Verfügung stehenden Materials (Agenturmeldungen, Bilder, Videos, Beiträge freier Mitarbeiter etc. in den verschiedenen Datenformaten zulassen und das komfortabel aus einem System

An die Systeme der jeweiligen Fachbereiche besteht nach wie vor der Anspruch nach komfortabler und wirtschaftlicher, den jeweiligen Workflow unterstützender, Arbeitsweise.

Alle Redaktionssysteme werden sich in den nächsten Jahren in Richtung Content-Management weiterentwickeln. Die Fragestellung "Redaktionssystem oder Content-Management-System“ wird sich dann erübrigen. Content-Management-Systeme sind für den Bereich Redaktion übergeordnete Anwendungen. Diese können entweder mit einem bestehenden Redaktionssystem sinnvoll verknüpft werden oder sie unterstützen in gleicher Weise komfortabel und wirtschaftlich die Arbeitsweisen in den Redaktionen, wie es heute ausgefeilte Redaktionssysteme leisten.

Statement Lecloux MediaSolutions

Lecloux MediaSolutions GmbH
Dipl.-Ing. Norbert Brose
Geschäftsführer
Lecloux MediaSolutions GmbH
Karl-Liebknecht-Straße 29
D-10178 Berlin
Telefon +49 (30) 2327 6700
Fax +49 (30) 2327 6711
Email: n.brose@lecloux.de
URL:
target="_blank"www.lecloux.de

Content-Management-Systeme, wie wir sie verstehen, können medienneutral - also auch für die Produktion gedruckter Medien - eingesetzt werden. Klassische Redaktionssysteme hingegen haben sich sehr stark auf die Ausgabeform Print spezialisiert und benötigen in der Regel für jede andere Ausgabeform Schnittstellen.

Unser CMS ONE2Publish erzeugt aus einer medienneutralen XML-Datenhaltung heraus auch dynamische Webseiten. Inhalt und Layout sind voneinander getrennt. Gearbeitet und administriert wird standortunabhängig von einem beliebigen Webbrowser aus.

Unser Ansatz folgt einem Trend der redaktionellen Arbeit: Geschrieben oder fotografiert wird zukünftig nicht mehr seiten-, sondern themenorientiert. Klänge und Bewegtbilder beschreiben ein Thema so, dass es auch für Web oder Broadcast medienadäquat produziert werden kann.

Bei sehr spezifischen Funktionen wie Blattplanung und Honorarabrechnung suchen wir den Weg zu Kooperationspartnern, deren Systeme wir durch unsere offene Programmstruktur leicht an unser Content-Management-System anbinden können.

Entscheidend ist immer der Einsatzzweck und die Philosophie des Anwenders. Damit wir uns nicht missverstehen: Wir glauben nach wie vor fest an die Zukunft der gedruckten Zeitung! Jedoch verstehen wir die Produktion gedruckter Medien als nur eine mögliche Ausgabeform medienneutral gehaltener Daten. Genauso neutral muss sich heute ein System verhalten, das verschiedene Medienformen erzeugen kann.

Statement Vison

Vision GmbH
Dieter Reichert
Geschäftsführer
Paul-Gerhardt-Allee 48
D - 81245 München
Telefon 089/356256-10
 Fax 089/356256-56
Email: sales@vision-gmbh.de
URL:
www.visionware.de

Content Management Systeme im üblichen Sinne können zwar Daten medienneutral vorhalten – allein die Integration der in Verlagen und Vorstufenbetrieben eingesetzen Produktionsmittel und –methoden fehlt.

Die von VISION auf der Basis von JAVA entwickelte Datenbank ProductionServer verbindet die extensive Nutzung von XML mit der Funktionalität klassischer Print-Systeme für redaktionelle und Anzeigenproduktion - mit kompletter Integration von QuarkXPress. Artikel können dabei bereits in XPress mit Struktur angereichert und automatisch in reines XML umgesetzt werden – auch basierend auf den in XPress verwendeten Stilvorlagen.

Strukturierte Information kombinieren wir mit Formatierungen: Editoren erstellen via Templates und Serverprozessen Layouts. Mit unserer „xml2PDF Software“ ist es möglich, aus strukturiertem Content typografisch anspruchsvollen Satz im PDF zu erzeugen.

Auch die Verlagsumgebung (kfm. Anzeigensystem, Umbruch, Planung etc.) kann durchgängig auf Basis von XML in den ProductionServer eingebunden werden. Eventuell bereits vorhandene Redaktionssysteme (z.B. Hermes oder QPS) sowie diverse Web-ContentManagementsysteme können den ProductionServer als Datenbasis nutzen. Mit InterAd ist auch das VISION eigene Online-Anzeigensystem integriert.

Online- und Print-Redaktion produzieren mit ihren jeweiligen Werkzeugen einen konsistenten Datenbestand, der dann in verschiedenen Ausgabemedien kommerziell mehrfach verwertet wird. Die heutige parallele Produktion in den Verlagen wird abgelöst durch eine Verbundproduktion.

Statement Atex

ATEX Media GmbH
Dietrich Baudisch
Gebietsverkaufsleiter
Kurhessenstr. 13
64546 Mörfelden-Walldorf
Tel. 06105 / 931124
Fax 06105 / 26266
Email: dbaudisch@atex.de
URL:
www.atex.com

Die Einsatzgebiete von CMS erreichen ihre Vielfalt durch die Trennung von Inhalt, Layout und Logik. Inhalte werden medienneutral in XML ausgezeichnet, das Layout wird in intelligenten Templates hinterlegt und die Logik bestimmt, wie die Inhaltskomponenten auf den Websites angeordnet werden. Wichtig dabei ist die einfache Bearbeitung der Inhalte durch Benutzer, die selbst keine Technikkenntnisse (HTML etc.) haben müssen, sondern mit einfachen Editoren die Inhalte erstellen können. Was fehlt jetzt eigentlich noch in einem CMS, um eine Zeitung zu produzieren?

Ein gutes Redaktionssystem benötigt darüber hinaus auch Features speziell für die Produktion einer Tageszeitung wie die Verwaltung komplexer Zonen-Strukturen, die Schlusszeitenüberwachung und das Bildmanagement mit integriertem Bildworkflow für den High Quality Output. Die wichtigste Fähigkeit eines Redaktionssystems liegt jedoch in der Satzerstellung für den Artikel und für die Seite. Das exakte Arbeiten in ein vorgegebenes Layout, gute Silbentrennung und perfekter Ausschluss, typographisch genaue Aufbereitung der Textinhalte auf der Seite sind Funktionen, die heute in einem reinen CMS fehlen.

ATEX Media vereint mit seinem System Prestige die Vorteile eines klassischen Redaktionssystems mit der offenen Systemarchitektur für das Multimedia-Publishing. Über 70 Kunden setzen weltweit Prestige für ihre Printproduktion ein;  dazu kommen Unternehmen ohne Printpublikationen, die das System für reines Web-Publishing und für Content Syndication einsetzen. Wir gehen davon aus, dass in absehbarer Zukunft die bisher meist getrennt arbeitenden Print- und Online- Redaktionen zusammenwachsen werden.

Statement CCI

CCI Europe
Hartmut Roos
Sales Manager
An der Trift 65
D-63303 Dreieich
Tel: +49 6103 40371 -11
Fax  +49 6103 40371-20
Mobil: +49 171 632 7360 
Email: har@ccieurope.com
URL:
www.ccieurope.com

CCI Europe ist sehr ambitioniert, wenn es um „richtiges“ Content Management geht: unsere Redaktionslösung CCI NewsDesk enthält nahezu alle Funktionalität, die heute in den meisten CMS zum Standard geworden ist:

CCI bietet Verlagsunternehmen zusätzlich zu „Standard“-CMS Funktionalität heute bereits folgendes:

  • Ein voll integrierter Seitenumbruch, der sowohl Content- als auch Layout-getriebenen Workflow unterstützt. Adobe InDesign kann für den Umbruch von extrem gestaltungs-intensiven Seiten und QuarkXPress für Anzeigen, Seitenteile oder ganze Seiten eingesetzt werden.
  • Aufgabenplanung, Budgeting und Organisation von Content unterstützen Reporter, Fotografen, Grafiker und Redakteure auch in den versuchsweisen Planungsprozessen, die in einer dynamischen bis chaotischen Newsroom-Umgebung stattfinden.
  • CCI MediaStore ist ein hochintegriertes historisches Multi-Media Archiv, das Texte, Bilder, Grafiken und Seiten automatisch miteinander verknüpft und somit umfangreiche Recherchemöglichkeiten für Redakteure und Bibliothekare schafft.
  • Funktionierendes Projektmodell zur preis- und termingerechten Lieferung von Lösungen für große Verlagshäuser. Durch Erfahrung aus Projekten von 75 bis zu 1800 Anwendern wissen wir sehr genau, wie wir die Redaktionen sicher durch den kritischen Prozess bei der Umstellung von einer traditionellen Zeitungsredaktion zu einem Cross-Media Content Anbieter führen müssen.

Statement Funkinform

Funkinform GmbH
Dipl.-Kfm. Stephan Bäuerle
Geschäftsführer
Rudolf-Plank-Str. 31
76275 Ettlingen
Tel.: +49-7243-595114
Fax.: +49-7243-595220
baeuerle@funkinform.de
URL:
www.funkinform.de

Reine Redaktionssysteme, die ausschließlich für den Printbereich konzipiert sind, haben ebenso wenig Chancen, wie reine webbasierende CMS, die die hochkomplexen Anforderungen für die Herstellung von Tageszeitungen nicht abbilden können. Medienunabhängiges Managen von Inhalten, auch von Bewegtbilder- und Audiodateien, mittels intelligenter Workflows ist zweifelsfrei eine akute Aufgabe für die Evolution kompetenter Redaktionssysteme. Solange aber die Tageszeitung als wirtschaftlich stärkstes Objekt das Verlagsportfolio führt, werden auch alle Anforderungen an Funktionalitäten, Workflow-Eigenschaften und Produktionssicherheit als Mindestanforderung für Content-Management-Systeme Geltung haben

Unser Verlagssystem DIALOG mit seinem hochintegrierten Archiv bietet auf Basis einer medienneutralen Datenhaltung im XML-Format Lösungen, die neben dem medienunabhängigen Editor für den eigentlichen Produktionsprozeß, KnowHow bis hin zur automatisierten Honorarabrechnung liefern.

Letztlich ist die Evolution vom Zeitungsverlag zum Content-Broker auch von der Substanz der jeweiligen Personalressourcen abhängig. Die Chance für Anbieter von Redaktionssystemen liegt auf der Hand: Die Verschmelzung von Printkompetenz und Webtechnologie, die Öffnung der Systemkompetenz zu neuen Medien, dazu die konsequente Trennung von Inhalt und Gestaltung mittels durchgängigem XML-Format. Wer dazu noch in der Lage ist, eine vollständige Integration aller Komponenten zu bieten, der verfügt über das ideale Content-Management-System.

Statement Alfa/Linopress

alfa Media Partner / Linopress Publishing Systems GmbH
Rainer Lang
Marketing
Frankfurter Straße 21-25
D-65760 Eschborn
Tel: +49-6196-5042-154
Fax: +49-6196-5042-444
Email: rainer.lang@linopress.com
URL:
www.linopress.com

Auch crossmediale CMS für Print- und Web-Publishing  sind in der Regel für die Herstellung einer Tageszeitung noch nicht überzeugend.

Das Mediensystem der Zukunft besteht aus einem Redaktionssystem und einem CMS. Mit Komponenten zur medienneutralen Bearbeitung und Verwaltung der Information bei Trennung von Inhalt und Form (Präsentation) mit XML wird die medienspezifische Aufbereitung der Information, also die Verschmelzung von Inhalt und Präsentation, im Prozeß so weit wie möglich nach hinten geschoben. Erst ab hier steht die Verwendung unwiderruflich fest. Das zeitungstypische Artikel-Layout taugt wenig fürs Internet und HTML kann man schlecht drucken.

Ein Workflow-System steuert die dynamischen Abläufe unter den spezifischen Anforderungen beim Einsatz im Print und Online-Bereich. Denn das Print-Redaktionssystem muss die flexible Zusammenarbeit sehr vieler Redakteure unter dem rigiden Diktat eines gestaffelten Produktionsplanes mit Seitenschlußterminen und einer ausgeklügelten Vollständigkeitskontrolle mit Rücksicht auf betriebsspezische Vorprodukte und Regionalausgaben unter einen Hut bringen. Langjähriges Know-how und tiefgehende praktische Erfahrungen in der Realisierung von komplexen Verlagslösungen sind für die Systementwicklung unabdingbar.

Layout und Struktur der Zeitung sind Teil eines gewachsenen Kommunikationsdesigns, das den Leser durch das Informationsangebot führt. Es ist eine große Aufgabe, in den anderen Medien ein entsprechend gutes Kommunikationsdesign "auf die Beine zu stellen" und die neuen Fähigkeiten der neuen Medien nutzbringend einzubinden.

Statement net-linx

net-linx Publishing Solutions
Lothar Jung
Verkaufsleiter
Käthe-Kollwitz-Ufer 76-79
D-01309 Dresden
Tel. 0351-318750
Fax 0351-31875-550
eMail: lothar.jung@net-linx-ps.com
URL:
www.net-linx.com

Für uns als net-linx stellt sich nicht die Frage Redaktionssystem oder Content Management System, denn unsere Lösung für Medienhäuser "Insiight Editorial" ist ein CMS.

Als wir vor dreieinhalb Jahren begannen ein Nachfolgesystem für Sii System/55 und /77 zu entwickeln, war es klar, dass das neue Konzept nur ein CMS sein konnte. Mit diesen Features:

  • Programmierung XML (d.h. keine Konvertierung nach XML mehr erforderlich)
  • medienneutrage Datenhaltung des Contents (Texte, Bilder, Infographiken etc.)
  • Mehrfachverwendung des Contents in unterschiedlichen Medien: Tageszeitung, On-line Zeitung, Fernsehen, Radio etc.
  • Einsatz von Standard-Modulen wie Quark Xpress und InDisign, alternativ oder beide parallel für den Umbruch (mit entsprechendem Editor von den Herstellern) u.a.
  • Einbezeihung des Konzepts EAI (Enterprise Application Integration) u.a. zur Reduzierung des Schnittstellenproblems.

Die ersten Systeme wurden bereits verkauft und installiert - so im Bereich Fernsehen beim ARD Online-Kanal oder bei Tageszeitungen in Europa und Asien. Mit diesem Neubeginn ist die Türe zur neuen Generation der CMS-Redaktionssysteme aufgestoßen und vom Markt in ersten Schritten akzepiert.

Als globaler Anbieter decken wir des weiteren auch die Bereiche Anzeigen und Internet ab - die Intergation hier und bei anderen Lösungen wird durch die EAI-Struktur mit CORBA-Schnittstellen wesentlich vereinfacht. Dieses Konzept trägt auch dem Wunsch vieler Kunden Rechnung, nur Teile ihrer jetzigen Konfiguration zu ersetzen.

Statement multicom

Multicom Gesellschaft für Computer- und Communikationssysteme mbH
Dachauer Straße 37
D-85232 Bergkirchen
Telefon: +49 (0) 8131 / 5650-0
Fax: +49 (0) 8131 / 87110
Email: multicom_gmbh@compuserve.com
URL:
www.multicom-online.de

CMS können konventionelle Redaktionssysteme keinesfalls ablösen, weil den CMS dazu die wesentlichen Basisfunktionen fehlen wie z. B. Editor, Layout, Ganzseiten-Bearbeitung und -Ausgabe basierend auf einem virtuellen Seitenkonzept, sowie Schnittstellen zu Anzeigen-, Planungs- und Agentursystemen.

Ein geeignetes CMS bietet jedoch bei der Produktion von Print- und Online-Produkten eine wertvolle Unterstützung. Bei einigen Lösungen werden aus dem Redaktionssystem lediglich die für das Web-Publishing vorgesehenen Inhalte ausgegeben und in XML/HTML konvertiert. Bei anderen Lösungen wird der komplette native Datenbestand (das interne Datenformat) des Redaktionssystems ständig zusätzlich in XML konvertiert und steht damit auch für das Web-Publishing zur Verfügung. Nachteil dieser Lösungen ist jedoch, dass die wesentlichen XML Strukturen nicht durch Konvertierung gewonnen werden können. Eine medienneutrale redaktionelle Herstellung aller Produkte aus einer Quelle ist weder mit einem CMS, noch mit den anderen vorstehenden Lösungen möglich.

Das Multiple Media Publishing System "NextGeneration" (NGen) der multicom GmbH verfügt über die Funktionen aller vorgenannten Systeme, besitzt eine leicht bedienbare Browseroberfläche und eine durchgängige Workflowsteuerung. NGen generiert aus medienneutralen Inhalten die unterschiedlichsten Inhalte und Formen für alle Print- und Web-Ausgaben dynamisch aus der XML-Datenbank - entsprechend definierter Workflow-Vorgaben. Ein Multiple Media Publishing System - so wie es von der IFRA bereits seit längerem definiert wird - wurde von der multicom GmbH entwickelt und wird z. Zt. bei der sh:z (Schleswig Holsteinische Zeitungsgruppe) installiert.

Statement Unisys

Unisys Deutschland GmbH
Franz Fleck
Direktor Mediensysteme
Am Unisys-Park 1
D-65843 Sulzbach/Taunus
Telefon: 06196/99-1695
Fax: 06196/99-1570
Email: franz.fleck@unisys.com
URL:
www.Unisys.com

Print-Produkte mit ihren komplexen, spezifischen Produktionsanforderungen lassen sich mit den meisten heutigen Content Management Systemen nicht erstellen: sie machen Web-Seiten, die mit den Druckplatten für den Offsetdruck zu vergleichen sind. Das Ergebnis sind statische HTML-Seiten, die im Fall einer Aktualisierung ähnlich kompliziert auf dem WEB-Server ausgetauscht werden müssen wie die Druckplatte in der Druckmaschine. Das Medium Internet erlaubt jedoch mehr.

Unisys hat ein System vorgestellt, mit dem für das Publizieren im Internet echt dynamische Seiten erstellt werden können. Dieses System ermöglicht gemeinsam mit dem Unisys-Redaktionsystem Hermes nicht nur die Content-Erstellung, sondern auch eine personalisierte Content-Distribution im Web. Dynamisch bedeutet dabei, der Web-Seiteninhalt wird erst beim Abruf des Benutzers aus verschiedenen Quellen frisch zusammengestellt, und der redaktionelle Inhalt wird auf der Basis des individuellen Interessenprofils, das der Nutzer selbst definiert und pflegt, zusammengetragen. So wird höchste Aktualität erreicht, und der Nutzer erhält nur solche Informationen, die ihn tatsächlich interessieren. Für den Nutzer sind durch Syndikation – den Austausch von Content über die eigenen Redaktionsgrenzen hinweg – Zugriffe auf Archive und externe Datenbanken ebenfalls gegeben. Diese Möglichkeiten gehen über pures „Content Management“ hinaus. Hermes dient damit nicht mehr ausschließlich der Herstellung von Print-Produkten, sondern ist eine leistungsstarke gemeinsame Plattform für Print und Online. Sie ermöglicht dem Anwender beispielsweise auch, einen umfassenden Portalservice aufzubauen.

Statement CoDesCo

CoDesCo Design und Datensysteme GmbH
Klaus Behnke
Im Hegen 11
22113 Oststeinbek
Tel. +49-40-71300130
Fax +49-40-71300160
Email: kbehnke@codesco.com
URL:
www.codesco.com

Es ist leider eine verbreitete Meinung, daß Content-Management-Systeme gleichbedeutend sind mit Redaktionssystemen - häufig wird auch ein Asset-Management-System in den gleichen Topf geworfen. Aus unserer Sicht (und Erfahrung) geht es hier jedoch um grundverschiedene Ansätze:

Ein Redaktionssystem ist zwangsläufig ein Tool welches den Workflow zur Erstellung einer Publikation - egal ob Print oder Online - optimal abbildet. Da die Art und Weise des Workflows stark abhängig ist vom Produkt und von den Notwendigkeiten und Eigenarten der Redaktion, muss ein Redaktionssystem sehr flexibel auf diese Bedürfnisse eingehen können. Inhalte "entstehen", wachsen und verändern sich. Sie werden verknüpft (Bild und Text), erhalten eine Typographie und eine Geometrie und stellen somit als Endprodukt eine den Leser interessierende Einheit dar.

Entstehungsprozesse müssen automatisiert werden können, und es muß trotzdem Platz für Kreativität bleiben. Ein CMS dient vom Ansatz her der Verwaltung von Inhalten bzw. Inhaltskomponenten - eben ein "Materiallager". Hier müssen Inhalte kategorisiert und schnell wieder gefunden werden können. Ein großes Problem ist heute noch die Integration von Frontend-Applikationen in ein derartiges System: Wieviele Systeme können denn z.B. den Layout-Klassiker QuarkXPress direkt einbinden? Individuelle Gestaltung ist mit den meisten Systemen gar nicht möglich - es ist fast alles Template-basierend.

Von daher kann ein Content-Management-System als Repository für Inhalte gut funktionieren, es wird aber nicht einfach ein Redaktionssystem ersetzen können. Aber mit einer Kombination läßt sich eine optimale Lösung aufbauen, weil hier Produktionsdatenbank und Archiv zusammen mit dem Redaktionssystem eine Einheit darstellen und durch die vielfältigen APIs eine extrem gute Integration in die Gesamtlösung eines Verlages möglich ist.

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